Von Schwarzgeld und Betrugsversuch

Lesezeit ca. 2-3 min

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Vor noch nicht so langer Zeit, gleich im Anschluss an einen für uns erfolgreichen Messeauftritt, wurden wir angefragt, bei einem prestige Appartement Projekt an der Adria mitzuwirken. 

Bereits in der Vergangenheit führten wir Gesprächen für eine Zusammenarbeit bei einem Hotelprojekt in Luxemburg, weswegen die Nachfrage für uns erstmal nicht absurd klang.

Und obwohl unsere Intuition uns zur Vorsicht riet und wir auch durchaus Anlass hatten, skeptisch zu sein, waren wir natürlich auch begeistert, in ein neues Feld einzutreten. Die Vorstellung, uns einer neuen, unsere jetzigen physischen Grenzen sprengenden, Herausforderung zu stellen, versetzte uns alle in höhere Schwingung.

Um den Deal klarzumachen fuhren Jan und ich kurzerhand nach Paris, um den Agenten des Auftraggebers zu treffen. Dem Auftragsvolumen entsprechend grosszügig, wurden wir im Hotel Intercontinental zum Snack empfangen.

Bereits in einem früheren Telefonat versuchte ich den Hinweis auf Schwarzgeld zu überhören. Als Newbies, die wir auch jetzt noch sind, werweissten wir hin und her, ob derartige Geschäfte gängig sind, ob wir uns darauf einlassen würden, wenn ja, wie wohl damit umgegangen werden müsste etc. Das menschliche Gehirn ist ja unglaublich erfinderisch, wenn es um solche Fragen geht. :)

Nach einem frühen Tagesstart und drei Stunden TGV Fahrt, erwartet uns also Herr Rayner* von der Investmentgesellschaft XY im noblen Innenhof besagten Hotels.

Nach einem kühlen, aber nicht abweisenden Hallo besprechen wir gemeinsam Mengen und Modalitäten. Erstaunlicherweise verliess er sich bei den Details komplett auf unsere Expertise und ging kaum auf solche ein. Natürlich ebenfalls einer der vielen Hinweise, die uns haben stutzig werden lassen. Nichts desto trotz auch ein Hinweis darauf, dass unser Sortiment schlüssig ist, in sich zusammenpasst und wir JACOBY`s eben verstehen was wir tun.

Draussen, auf der Treppe der Pariser Oper blinzeln Jan und ich in die Sonne und verstehen den Film nicht, in dem wir uns grad befinden.

Schwindelerregende Beträge, neue Möglichkeiten, Gefahren, Herausforderungen, mit einem Bein bereits hinter schwedischen Gardinen…

Nach einem Spaziergang hoch nach Montmartre, einigen bières pressions und Galettes später, verpassen wir um ein Haar den Zug zurück nach Basel und fallen uns lachend in die Arme.

Wenige Tage darauf wird die Vertragsunterzeichnung vorbereitet. Dabei werden die Bedingungen leicht zu unseren Ungunsten, aber klar als Betrug erkennbar, geändert.

Wir steigen aus dem Spiel aus und sind erleichtert.

Um eine spannende Erfahrung bereichert, sind wir dankbar, auch diese wunderbar verspielte Facette irdischer Erkenntnis in unsere berufliche und persönliche Entwicklung einflechten zu dürfen.

What a crazy journey!

 

Dass auch aus dieser Episode für uns ein Gewinn rausschaut ist klar. Wir verbleiben in dieser neuen Schwingung und wissen jetzt auch, dass wir bereit sind für den nächsten Schritt. Er kündigt sich an, bereitet sich wie immer vor . Prüft einen zuerst. Wir justieren strategisch und inhaltlich und schärfen unser Profil sowie unsere Werkzeuge, um ready zu sein für die Show, welche das Leben bereithält und wir in ewiger Wechselwirkung mitprägen.

 

Cyrill

 

 

*wohl kaum sein bürgerlicher Name.

 

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