
Holzarten
Französischer Nussbaum
Den sogenannten Europäischen Nussbaum bezeichnen wir als Französischen Nussbaum, weil er überwiegend in Frankreich, im Jura oder entlang des Rheins wächst. Teilweise ist er jedoch auch in den West- und Ostkarpaten oder auf dem Balkan anzutreffen. Charakteristisch für den Französischen Nussbaum ist seine Vielfarbigkeit, die von verschiedenen Brauntönen über Violett- bis hin zu Purpurtönen reicht und je nach Bodenbeschaffenheit sogar grünliche oder gräuliche Färbungen aufweisen kann. Die schönsten Französischen Nussbäume stehen auf rund 400 m ü. M., auf der ersten Anhöhe entlang einiger Flussgebiete. Dort treiben die Nussbäume einerseits im Frühjahr später aus und sind andererseits im Winter oft von milder Luft umströmt, was das Risiko von Frostrissen verringert. Der Name Name Walnuss vom mittelhochdeutschen welsch nuz, bedeutet ursprünglich welsche Nuss, also von den Romanen her kommend, da sie über Frankreich und Italien her die Alpen und den Rhein überquerte.
Schwarznuss
Auch der Schwarznuss ist eine Walnussart und bezeichnet den amerikanischen Nussbaum, der seit dem 18. Jahrhundert auch in Westeuropa kultiviert wird. Schwarznuss wurde vornehmlich entlang der Donau auf heute ungarischem und kroatischem Staatsgebiet angepflanzt, um den Grundwasserspiegel zu senken. Die fruchtbaren Böden und das relativ milde Klima begünstigen ein regelmässiges, üppiges Wachstum. Schwarznüsse zeichnen sich durch eine grossflächig ausgeprägte Kernholzbildung, eine regelmässige hell- bis dunkelbraune, selten violettbraune Farbgebung sowie astfreie, geradschaftige Stämme von bis zu 10 m Länge aus.
Bergulme
Die Bergulme wächst vereinzelt bis auf 1400 m ü. M., vorausgesetzt, die Böden sind tiefgründig und nährstoffreich. Die Poren der Bergulme sind weniger sichtbar als jene der Feldulme, was zu einem ruhigeren Holzbild beiträgt. Auch der Unterschied zwischen Früh- und Spätholz besteht meist nur aus einer nuancierten Abstufung eines rostbraunen Farbtons. Physisch steht das Holz der Bergulme allerdings aufgrund der geneigten Böden vielfach unter Spannung. Diese lässt sich mit einer kurzen, intensiven Dämpfung kombiniert mit einer langen Lufttrocknung merklich abbauen.
Kirsche
Die Wildkirsche ist eine ausgesprochene Lichtbaumart und bevorzugt ein mildes Klima sowie sandige und nährstoffreiche Böden. Waldkirschen aus südlichen Gebieten werden vielfach als regelmässiger strukturiert und farblich ausdrucksstärker empfunden. Insbesondere bei Stämmen aus kroatischen und rumänischen Laubmischwäldern, aus den Ebenen der Save und aus Teilen Bosniens ist die weitläufig geschätzte zartrötliche bis lachsfarbige Kernfärbung häufig anzutreffen. Das hellere, oft gelblichbeige Splintholz gleicht sich mit der Zeit dem Kernholz an. Dieser natürliche Prozess kann durch eine feuchte Lagerung des Rundholzes sowie eine dezente Dämpfung ein Stück weit vorweggenommen werden. Wir achten darauf, möglichst keine freistehenden Kirschbäume zu beschaffen: Deren Holz ist vielfach mit hohen Grünanteilen versehen und durch die verstärkte Kronenbildung mit feinen und schwarz verwachsenen Ästen übersät. Wildkirschen verlangen nach einer schonenden Trocknung, weil sie sich leicht werfen.
Birne
Die Wildbirne wächst gern an Waldrändern oder Waldrücken, sie ist an den Zweigen dornig. Die Früchte sind im Vergleich zu den kultivierten Sorten ungenießbar. Die Grenze zwischen Wild- und Edelobst liegt bei der Mostbirne, die noch pressbare, Obstsaft liefernde Früchte trägt. Schöne, für die Holznutzung verwertbare Stämme weisen astfreie Stammlängen von 6 m auf, nicht immer haben sie eine zylindrische Stammform, sie sind auch spannrückig und häufig drehwüchsig. Wie die anderen Obst tragenden Baumarten zählt die Birne zu den kurzlebigen Bäumen und wird selten über 100 Jahre alt.
Auch aus vielen alten Obstkulturen stammen schöne Exemplare.
Die Jahrringgrenzen sind meist durch ein schmales, unscharf abgegrenztes Spätholzband markiert. Zur Verarbeitung wird die natürliche helle Farbe des Birnenholzes durch Dämpfen in einen rötlichbraunen Farbton verschoben. Im Holz älterer Bäume kommt nicht selten ein braunviolettes fakultatives Kernholz vor. An den Hirnholzflächen findet man häufig tangential gerichtete Markflecken, sowie wimmerige Strukturen.
Eiche
Bei der Eiche gibt es viele verschiedene Arten und Farbnuancen.
Die Stieleiche wächst in den flussreichen Gegenden zwischen Slowenien, Ungarn und Kroatien. Der hohe Grundwasserspiegel in diesen Gegenden und entlang der vielen Flüsse sorgt für einen geringen Anteil an Gerbsäure im Boden und gibt dem Holz seinen honig-beigen Farbton. Die ruhigen Wetterbedingungen und das milde Klima erzeugen gleichmäßige Jahrringe mit wenig Ästen.
Burgundereichen sind große, zylindrische Stämme, die in reinen Stieleichenwäldern Zentralfrankreichs wachsen. Das lehm- und mineralreiche Erdreich fördert ihr schnelles Wachstum. Durch den konstanten Wind entsteht ein unregelmäßiger Verlauf der Jahrringe. Einzelne, meist gesunde, aber grobe Äste werden charakteristischerweise vom Holz umschlossen. Burgundereichen zeichnen sich durch einen kräftigen beigebraunen Grundton aus. Häufig dunkelt das Spätholz nach, da die Gerbsäure in den lehmigen Böden nur schwer aus dem Nährstoffkreislauf der Bäume abtransportiert werden kann.
Räuchereiche
Räuchereiche ist Eichenholz, das durch eine spezielle Behandlung eine tiefbraune bis fast schwarze Farbe erhält. Bei diesem Verfahren wird das Holz mit Ammoniak oder Salmiakgeist begast, wodurch es sich verfärbt. Die natürlichen Farbunterschiede des Holzes bleiben bestehen, da die Intensität der Verfärbung von der im Holz enthaltenen Gerbsäure abhängt.
Dieses Verfahren geht auf alte Beobachtungen in Bauernhäusern zurück, in denen Mensch und Vieh unter einem Dach lebten. Dort stellte man fest, dass Eichenmöbel durch die Ammoniakdämpfe aus den tierischen Ausscheidungen nach und nach eine bräunliche Färbung annahmen. Diese Entdeckung führte dazu, dass man Möbel gezielt in Pferdeställen räucherte, da Pferdeurin besonders viel Ammoniak enthält.
Elsbeere
Die Elsbeere ist eher unbekannt und auch nicht ganz so verbreitet. In der Schweiz wächst sie vor allem im Jurabogen und kann bis zu 300 Jahre alt werden.
In Deutschland ist sie auch als Schweizer Birnbaum bekannt. Das Holz ist der Birne ähnlich in Farbe und Härte und lässt sich ebenso glatt schleifen. Dennoch ist das Holz etwas herber und vielfältiger und hat etwas mehr Tiefe. Auch ist das Farbenspiel etwas intensiver als bei der Birne.
Der Farbkern ist schwach ausgeprägt und nur bei sehr grossen Stämmen können wir das farblich spannende Kernholz in die Möbel einbauen. Die Früchte werden als Trockenfrüchte genossen oder zu Schnaps veredelt. Verwandte dieser Baumart sind Speierling und Vogelbeere.
Ahorn
Der Ahorn welchen wir verwenden, kommt oft aus alpinen Gegenden. Entgegen anderen Ahorn Arten, weist der Bergahorn meist eine sehr gleichmässige, helle Färbung auf. Das Holz ist feinporig und läst sich bei richtiger verarbeitung zu einem regelrechten Handschmeilcher schleifen.
Arve | Zirbe
Charakteristisch für die Arve ist der wohlige Geruch nach ätherischen Ölen und Harzen.
Es ist erforscht, dass eine Arvenholzumgebung einen besonders positiven Effekt auf unseren Herzrythmus und unseren Schlaf hat. Ebenso halten die verschiedensten (z.T. noch unbekannten) Inhaltsstoffe nachgewiesenermassen Motten fern.
Es ist ein eher weich und leicht zu bearbeitendes Holz. Arvenholz war darum von jeher ein idealer Werkstoff für den Innenausbau in den Alpen und die Herstellung von Möbeln.
Die Arve ist eine extrem Widerstandsfähige Baumart. Sie wird oft mehrere hundert Jahre alt und trotzt Temperaturen von –40 bis +40 °C. Sie ist damit von den einheimischen Baumarten am besten an das raue Gebirgsklima angepasst. Die Arve bildet zusammen mit den Lärchen den obersten Waldsaum und wächst oft zusammen mit Heidelbeeren und Alpenrosen. Mehr über Arve und Gesundheit in unserem Blog.
Kastanie
Ursprünglich aus Asien stammend, ist die Kastanie schon seit dem Altertum auch in unseren Wäldern anzutreffen.
Das Holz der bis zu 25 m hohen Bäume ist sanft helbraun und schlicht.
Mit den Jahren teniert das Holz der Kastanie dazu nachzudunkeln.
Wie bei der Eiche, enthält auch das Holz der Kastanie viel Gerbsäure und eignet sich unter anderem auch aus Holz für den Aussenbereich.
Kernesche
Bei der Kernesche unterscheidet sich das Kernholz stark vom Splintholz. Wenn die Bäume ein Alter von rund 60 Jahren erreichen, kann sich der Kern dunkel verfärben. Die Esche ist artverwand mit dem Olivenbaum, und dies zeigt sich bei der Kernesch. Aus diesem grund wird sie auch oft Olivesche genannt.
Weissesche
Weissesche ist weisslich bis gelbweisslich gefärbt. Diese Eschenart wächst gerne von Flussläufen mit geringer Überschwemmungsgefahr. Aufgrund der flach ausgebildeten Wurzeln erscheint die Weissesche im Stockbereich ab und zu wild strukturiert. Eine feine Rinde ist oft Indiz für feine Jahrringe. Besonders gleichmässig strukturierte Lose sind in französischen Gebieten mit milden Wintern zu finden.
Platane
Die bis zu 50 Meter hohen Platanen kommen fast überal in Eropa vor, ausser im Norde und Nordosten.
Das Holz der Platane wir zumeist gedämpft und erhält daruch eine satte rötlich braune Farbe. Mit den Jahren dunkelt es wenig nach und wird dann rotbraun bis braun. Es ist sehr feinporig, dekroativ und enthält oft gut sichtbare Markstrahlen.
Ein Produkt der Natur und individuell wie wir Menschen
Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass jeder Baum seine ganz eigene Charakteristik hat und die Farbe und das Maserbild durch Standort und Lebenserfahrung jedes Baumes geprägt sind. Genau, wie kein Mensch gleich aussieht, ist jedes unserer Möbel ein Unikat.
Deswegen dienen diese Holzmuster lediglich als Richtwert. Jede Baumart hat jedoch in sich die gleichen Farbklassen.
Wenn Sie genau wissen möchten, wie die Hölzer aussehen und welche zu Ihnen passen, vereinbaren Sie mit uns einen Termin, wir beraten Sie gerne persönlich bei uns und führen Sie durch die Werkstatt.