Die Gratleiste

Die Gratleiste

Die Gratleiste ist eine historische Holzverbindung, welche heute nur noch selten im Möbelbereich zu sehen ist.

 

Technisch besteht die Gratverbindung aus einer Gratnut und einer Gratfeder. Die Schrägstehenden Flanken weisen einen eher steilen Neigungswinkel von ca. 70-75° auf.

 

Traditionell findet man solche Verbindungen oft im Zimmererberuf. zB bei Strick- oder Blockbauweise. Aber auch bei aufwendigen Längsverbindungen von Balken.

 

In der Möbelschreinerei führt die Gratleiste zur Versteifung von Holzplatten, z.B. von Tischblätter.

Da Massivholz auf die Umgebungsfeuchtigkeit reagiert und Wasser aufnehmen und abgeben und deswegen seine Grösse und auch seine Form leicht verändern kann, kommt es vor, dass dein Tisch sich nach oben oder unten wölben kann. Je nach Bauweise des Möbels wird dieses Schwinden und Quellen unterstützt oder verhindert.

Eine Gratleiste erschwert eine solche Formveränderung.  

In abgeänderter Form findest du diese Verbindung z.B. in der Schublade deiner antiken Kommode vom Omi als Schwalbenschwanzverbindung oder bei dem alten Bauernschrank aus der Broki als Keilverbindung, welche die Seiten und den Kranz zusammenhält.

 

Wir JACOBYs lassen uns inspirieren und machen uns dieses alte Wissen wieder zu Nutze. Z.B. bei unserem Esstisch Mr. Ryan oder Lafayette. Die Beine bestehen aus einem geschlitzten, L-förmigen, nach unten verjüngten Längsstück und an der Kurzseite mit einer konischen Gratleistenkamm versehenen Gegenstück. Die Konterfräsung im Tischblatt nimmt den Neigungswinkel der Gratleiste in sich formschlüssig auf und über einen Hammerschlag lassen sich die Tischbeine so „Hammerfest“ verbinden.

 

Dadurch, dass die Beine schräg in die Tischecke laufen und somit das kurze L Stück in die Tischmitte verläuft, übernimmt die Gratleiste so zusätzlich die Funktion der Versteifung des Tischblatts. Doppeltgemoppelt quasi.

 

Nach langem Tüfteln bieten wir euch nicht nur einen Esstisch mit Gratleist, sondern setzen diese Verbindung neu auch bei unseren Clubtischen ein. So werden auch diese noch eleganter und ebenfalls leicht zerlegbar. Alte Schreinerkunst mit neuem Design.

 

Mehr Infos findest du unter folgenden Links: 

http://www.stiftung-denkmalpflege.ch/files/2016-11-30-Bericht_HHV.pdf

https://ethz.ch/content/dam/ethz/special-interest/arch/idb/holzer-dam/images/Lehrveranstaltungen/Merkblatt/Pruefungsvorbereitung/WerkstoffHolz__Holzverbindungen__2012.pdf

 

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